Tim Leger ist ein kleiner, aufgeweckter und fröhlicher Junge gewesen, der mit seinen fünfeinhalb Jahren die Welt mit großen und neugierigen Augen betrachtete. Er war in seinem Leben viel gereist und hat viel erlebt.
Wir verbrachten seit seinem 2. Lebensjahr sechs bis acht Wochen über die Weihnachtszeit in Khao Lak, Thailand. Es war für ihn wie eine zweite Heimat und schon in der Sommerzeit fragte er mich immer wieder, wann wir denn „endlich“ wieder nach Thailand fliegen würden.
In Khao Lak hatte er viele Freunde, Einheimische und auch Familien, die wie wir, jedes Jahr um dieselbe Zeit dort eintrafen. Es waren jedes Jahr wunderschöne Ferien, die wir gemeinsam dort erleben durften. Es waren Wochen, die uns alle immer in Erinnerung bleiben werden.
Als am 26. Dezember 2004 der Tsunami unser aller Leben veränderte, wussten wir lange nicht, ob Tim noch lebt und wo er sein könnte. Er wurde am 22. April identifiziert und uns einige Wochen später zurück nach Deutschland gebracht. Auch heute fehlt er uns unendlich.
Da wir, seine Familie und seine Freunde, die Erinnerung an Tim aufrecht halten wollten und seinen Wunsch, „ärmeren und sozial benachteiligten Menschen“ helfen zu wollen, weiterhin fortzuführen, haben wir die „Tim Leger Stiftung“ gegründet.
Durch seine vielen Reisen, unter anderem auch Südafrika, traf Tim oft auf sozial benachteiligte Menschen, Menschen, die es nicht so gut hatten wie er, die kein Essen auf dem Tisch hatten und kein warmes Bett.
Auch in Deutschland fielen ihm immer wieder Bettler auf, die auf der Straße saßen mit einem kleinen Teller vor sich. Jedes Mal, wenn wir gemeinsam einkaufen gingen, bat er mich, dem Bettler ein wenig Geld zu geben, damit es ihm auch etwas besser gehen würde.
In Tims Namen möchten wir versuchen, Kindern, die durch den Tsunami ihre Eltern verloren haben, und auch Kindern, die durch andere Katastrophen ein ähnliches Schicksal erlitten haben, ein klein wenig mehr Unterstützung zu bieten.
Wir hoffen, ihnen damit wenigstens die finanziellen Möglichkeiten zu bieten, sich einige Wünsche zu erfüllen, sei es auf der sportlichen oder musikalischen Ebene oder für eine spätere Ausbildung